Dank der hohen Autonomiezeit der Prüfanlage können die Prüfaufträge engmaschig abgearbeitet werden. Die Roboteranlage ergänzt die bestehenden drei Prüfmaschinen von Hegewald & Peschke und entlastet die Werkstoffprüfer - bei einem geschätzten Prüfaufkommen von ca. 200 Zugproben pro Tag - bei ihrer täglichen Routinearbeit. Zusätzlich können durch die gewachsenen Prüfkapazitäten unterstützende Analysen für den F&E-Bereich bei HAI geleistet werden.
Komponenten der automatisierten Prüfanlage
Die automatisierte Prüfanlage bei HAI besteht aus mehreren hochspezialisierten Komponenten, die zusammen eine umfassende und automatisierte Materialprüfung ermöglichen.
Universalprüfmaschine inspekt 100 mit Zubehör für Zugversuche an Aluminium-Flachproben
Die Zugprüfmaschine zeichnet sich durch einen stabilen Aufbau aus, der eine präzise Kraftübertragung, hohe Querkraftstabilität und erhöhte axiale Steifigkeit gewährleistet. Ein hochauflösendes 9 Megapixel-Videoextensometer dient der präzisen Messung der Probenverformung. Es ermöglicht die Messung der Längs- und Querdehnung sowie Bestimmung der senkrechten Anisotropie nach DIN EN ISO 10113 und des Verfestigungsexponenten nach DIN EN ISO 10275. Ein Hydraulikspannzeug sorgt für das sichere Halten der Proben während der Prüfung.
Komponenten für die Probenzuführung und das Probenhandling
Ein flexibler 6-Achs Roboterarm übernimmt sowohl die Probenhandhabung als auch -positionierung, um den Prüfprozess zu automatisieren. Im Probenmagazin mit 3 Segmenten befinden sich insgesamt 208 Flachproben im Roboterzugriff. Dies ermöglicht eine große Probenvorhaltung und lange autarke Betriebszeiten ohne manuelle Eingriffe. Die Zwischenablage- und Ausrichtstation dient der Vorbereitung und Ausrichtung der Proben vor der eigentlichen Prüfung. Die Probenablage nach der Prüfung erfolgt im Euroboxformat in zwei getrennten Ausschleusungen für iO (in Ordnung) und niO (nicht in Ordnung) Proben, um eine effiziente Probenverwaltung zu gewährleisten.
Messstation mit Lichtbandmikrometer
Vor der Prüfung wird die Länge, Dicke und Breite jeder Probe in einer hochpräzisen Messstation bestimmt. Die Gesamtlänge der Probe wird gemessen um sicherzustellen, dass sie den erforderlichen Spezifikationen entspricht. Im Lichtbandmikrometer werden anschließend an drei Stellen die Dicke und Breite der Probe gemessen, um den Prüfquerschnitt zu bestimmen. Zusätzlich könnten optional die parallele Länge sowie Kopflängen und -breiten bestimmt werden.
Software zur Steuerung der automatisierten Prüfanlage
Die universelle Materialprüfsoftware LabMaster wird exklusiv bei Hegewald & Peschke entwickelt und optimal auf die jeweilige Prüfaufgabe abgestimmt. In der automatisierten Prüfanlage organisiert sie die Probenverwaltung und -vorbereitung sowie die Steuerung der Prüfmaschine. LabMaster erfasst und verarbeitet Messdaten in Echtzeit, erstellt Berichte und sichert die Qualität durch Plausibilitätsprüfungen und Fehlererkennung. Die Software integriert sich nahtlos in bestehende Systeme, unterstützt Datenimport und -export und bietet Netzwerkkommunikation.
Die komfortable Bedienung der Anlage erfolgt über ein Touchpanel, das eine grafische Gesamtübersicht sowie die Steuerung der Anlagenzustände bietet (Start, Stopp, Halt nach Taktende, Leerfahren). Die Versuchsergebnisse werden über die Software LabMaster ausgewertet und können nahtlos in das kundeneigene System weitergegeben werden. Die Anlagenautomatisierung ist von der Auswertesoftware der Prüfmaschine getrennt, was eine unabhängige Pflege der Messtechnik und schnelle Hilfe bei der Instandhaltung durch Industriekomponenten ermöglicht.
Hegewald & Peschke hat bereits diverse unterschiedliche automatisierte Prüfzentren gebaut, die jeweils an die spezifischen Kundenanforderungen angepasst worden. Sie unterscheiden sich unter anderem in dem Grad der Automatisierung, der Laststufe der eingesetzten Universalprüfmaschine, dem Spannzeug sowie den verschiedenen Messeinrichtungen für die Proben.